Whoop 5.0: Der Fitness-Tracker, der neue Maßstäbe setzt

Whoop 5.0: Der Fitness-Tracker, der neue Maßstäbe setzt


Einführung

Whoop hat sich als Vorreiter in der Welt der Fitness-Tracker etabliert, indem es den Fokus auf Erholung, Belastung und Schlaf legt, anstatt nur Schritte oder Kalorien zu zählen. Mit der Einführung des Whoop 5.0 am 8. Mai 2025 hebt das Unternehmen seine Vision auf ein neues Niveau, indem es fortschrittliche Gesundheitsfunktionen, eine verbesserte Hardware und ein überarbeitetes Abonnement-Modell einführt. Meine umfassende Analyse des Whoop 5.0 basiert auf offiziellen Quellen und meiner persönlichen, über 40-tägigen Praxiserfahrung als Umsteiger vom Whoop 4.0 .

Der bildschirmlose Ansatz des Whoop 5.0 ist für mich eine bewusste Designentscheidung, die den Fokus auf die Datenanalyse legt und einen hervorragenden Tragekomfort bietet. Für Live-Werte am Handgelenk muss ich zwar weiterhin auf ein Zweitgerät zurückgreifen, doch gerade diese minimalistische Ausrichtung unterstreicht die wahre Stärke des Whoop als Messinstrument für umfassende Gesundheitsdaten. Die Notwendigkeit, Gesundheit ganzheitlich zu erfassen, wird immer offensichtlicher, besonders wenn man die Methodik von Biohackern wie Bryan Johnson betrachtet. Fast die Hälfte seiner Protokolle (45,9 %) ist ausschließlich der Messung von Gesundheitsdaten gewidmet, was die zentrale Rolle von Geräten wie Whoop in diesem Bereich hervorhebt.

Was ist neu beim Whoop 5.0?

Hardware-Verbesserungen und Design

Das normale Whoop 5.0 wiegt weniger als sein Vorgänger, ist kompakter und schafft nun bis zu 14 Tage Akkulaufzeit. Das freut mich besonders, denn beim 4.0 war nach fünf Tagen Schluss. Möglich macht das ein effizienterer Chip und ein überarbeiteter PPG-Sensor, der trotzdem schneller sampelt, mit einer Abtastfrequenz von 26 Hz.

Das MG-Modell ist äußerlich nahezu identisch, integriert jedoch leitfähige Elektroden in den Verschluss, um ein 1-Kanal-EKG abzuleiten. Das Gehäuse ist 7 % kleiner, was man im Alltag kaum bemerkt – bis auf die Tatsache, dass meine alten 4.0-Bänder nicht mehr passen. Das ist wirklich schade und unnötig, aber natürlich macht es die Whoop-Investoren glücklich, da neue Einnahmen generiert werden.

Tragbarkeit und Zubehör: Whoop setzt weiterhin stark auf seine Body-Kollektion: Shirts, Shorts, Sport-BHs mit kleinen Taschen, in die der Sensor dank des neuen Anywear Pod Systems mit Klettverschluss verschwinden kann. Im Alltag ist der Tracker so kaum sichtbar – für mich ein großes Plus. Wer mag, kann den Tracker weiterhin klassisch am Handgelenk tragen.

Das Lade-Dilemma: Hier sehe ich eine unschöne Trennung:

  • Whoop ONE-Paket: Hier erhalte ich nur ein kabelgebundenes Lade-Dock.
  • Whoop PEAK & LIFE: Diese Pakete beinhalten das neue Wireless PowerPack, das magnetisch andockt und kabellos lädt. Dieses lädt das Whoop in unter 2 Stunden vollständig auf und hat selbst eine Laufzeit von 30 Tagen. Ich verstehe nicht, warum das günstigste Paket noch an ein USB-Kabel fesselt. So ein kleines Qi-Modul kostet im Einkauf Cent-Beträge. Kabel-Laden am Handgelenk – das findet doch niemand sexy! Die Akkulaufzeit selbst ist aber wirklich top. Ich lade meine Apple Watch täglich, und beim Whoop hält es wirklich zwei Wochen. Wenn ich dann eine Push-Nachricht bekomme, dass ich es laden muss, denke ich jedes Mal: “Was, schon wieder laden?” und rechne nach, wann es das letzte Mal geladen habe. Ich komme immer auf 12-14 Tage und denke jedes Mal wieder: “Wow, wie schnell die Zeit doch vergeht!”

Neue Gesundheitsfunktionen

Das Whoop 5.0 führt mehrere bahnbrechende Funktionen ein:

  • Blutdruckmessung (Beta): Verfügbar in der Whoop MG-Version, bietet sie geschätzte systolische und diastolische Werte, die per PPG-Sensor ermittelt werden. Ich sehe dabei nur Trendpfeile („höher“, „niedriger“) – keine exakten mmHg-Werte, aber nützlich, um Lebensstil-Einflüsse zu erkennen. Vor dem ersten Einsatz kalibriere ich mit einer echten Manschette. Whoop hat hier über dreieinhalb Jahre hinweg Zehntausende von Messungen in seinen Whoop Labs gesammelt, um diesen neuartigen Blutdruckalgorithmus zu entwickeln, der auf einer zum Patent angemeldeten Technologie basiert. Diese Funktion ist in einem Wearable bahnbrechend und macht Whoop in diesem Bereich einzigartig.
  • EKG-Überwachung (Heart Screener): Ermöglicht On-Demand-EKG-Messungen zur Erkennung von Vorhofflimmern (AFib), mit der Möglichkeit, Ergebnisse als PDF an Ärzte weiterzuleiten. Ich halte zwei Finger auf den Verschluss des MG-Bandes, und in 30 Sekunden liegt ein 1-Kanal-EKG in der App.
  • Hormonelle Einblicke: Unterstützt Frauen durch die Verfolgung des Menstruationszyklus und liefert personalisierte Empfehlungen basierend auf hormonellen Schwankungen.
  • Healthspan und Pace of Aging: Eine neue Funktion, die das physiologische Alter (Whoop Age) und die Alterungsgeschwindigkeit misst, basierend auf neun Biomarkern wie Schlaf, HRV und VO₂max.
  • Verbesserte Schlafanalyse: Ein aktualisierter Sleep Score bietet genauere Einblicke in die Schlafqualität.
  • Verbesserte Kernsensoren: Neben der höheren Abtastfrequenz des optischen Pulssensors wurde auch der Beschleunigungssensor mit mehr Achsen ausgestattet. Das verbessert die Erkennung von Krafttraining (Wiederholungen, Belastung). Temperatur- und SpO₂-Sensoren bleiben erhalten; die App fasst alles im Health-Monitor zusammen.

Abonnement-Modelle

Whoop hat drei neue Mitgliedschaftsstufen eingeführt, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken:

MitgliedschaftPreis (USD/Jahr)HardwareWichtige Funktionen
Whoop ONE199Whoop 5.0, CoreKnit-Band, kabelgebundener LaderSchlaf-, Belastungs- und Erholungsanalysen, personalisiertes Coaching, VO₂max, hormonelle Einblicke
Whoop PEAK239Whoop 5.0, SuperKnit-Band, Wireless PowerPackAlles aus ONE, plus Healthspan, Echtzeit-Stressüberwachung, Gesundheitsmonitor mit Warnungen
Whoop LIFE359Whoop MG, Luxe-Band, Wireless PowerPackAlles aus PEAK, plus Blutdruckmessung (Beta), EKG, AFib-Erkennung

Eine Apple Watch, die bereits ab knapp 350 USD erhältlich ist, bietet EKG-Funktionen ohne Abo. Bei Whoop zahle ich rund 359 USD jährlich für die LIFE-Mitgliedschaft, um diese grundlegende Herzgesundheitsfunktion nutzen zu können.

Detaillierte Analyse der Funktionen

Healthspan und Pace of Aging

Die Healthspan-Funktion ist ein Meilenstein in der Gesundheitsüberwachung und ein faszinierendes Konzept, das mir hilft, meine Lebensweise langfristig zu optimieren. Sie berechnet das „Whoop Age“ – das physiologische Alter – und die „Pace of Aging“, die angibt, wie schnell sich dieses Alter verändert. Ich empfinde diese Funktion als besonders motivierend, da sie ein konkretes Feedback auf meine Bemühungen gibt. Es ist mein absolutes Lieblingsfeature, denn es zeigt mir viel besser als je zuvor, was ich tun muss, um meine Gesundheit zu verbessern und wie sich meine Anstrengungen auszahlen. Genau das ist ein riesiger Unterschied zu vielen anderen Fitness-Trackern, inklusive der Apple Watch. Sie sammeln zwar Unmengen an Daten, geben aber nicht wirklich konkrete, umsetzbare Empfehlungen. Das hat sich auch nach 10 Jahren Apple Watch nicht geändert – man wird mit Zahlen überhäuft, aber selten mit klaren Anweisungen, wie man diese nutzen kann. Whoop schließt diese Lücke perfekt. Ich liebe es wirklich!

Whoop Age

Training zahlt sich aus – mein Körper ist jünger als mein Alter.

Die wissenschaftliche Grundlage: Healthspan wurde in Zusammenarbeit mit dem Buck Institute for Research on Aging entwickelt, dem weltweit einzigen Forschungsinstitut, das sich ausschließlich auf die Biologie des Alterns konzentriert. Whoop hat hierfür drei Jahre lang umfangreiche Studien zur Gesamtmortalität durchgeführt, um die Biometriken zu identifizieren, die für langfristige Gesundheitsergebnisse entscheidend sind. Das Ziel war, nicht nur die Lebensspanne zu verlängern, sondern auch die Gesundheitsspanne – die Zeit, in der man gesund und unabhängig leben kann. Whoop möchte Menschen dabei unterstützen, die oft klaffende Lücke von etwa zehn Jahren zwischen Gesundheits- und Lebensspanne zu schließen, in der viele Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben uneingeschränkt zu genießen. Die Diskussion um Bryan Johnsons Kalorienrestriktions-Protokoll, das Hoan in seinen Tests als “D-Tier” bewertete, weil es trotz möglicher Verlängerung der Lebensspanne zu Frailty und einer signifikanten Reduzierung der Gesundheitsspanne führte, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Whoop-Ansatzes. Es geht nicht nur darum, länger zu leben, sondern vor allem darum, gesund zu leben.

Berechnung des Whoop Age und Pace of Aging: Das Whoop Age ist eine Reflexion des physiologischen Alters im Vergleich zum chronologischen Alter und basiert auf einem Sechs-Monats-Durchschnitt von neun entscheidenden Biomarkern. Diese Biomarker wurden aufgrund umfangreicher Forschung ausgewählt, da sie direkt die Langlebigkeit beeinflussen und durch individuelles Verhalten modifizierbar sind:

  1. Schlaf-Konsistenz: Misst, wie regelmäßig Schlaf- und Wachzeiten sind. Eine hohe Konsistenz lässt den Körper effizienter arbeiten und ist ein starker Prädiktor für mentale und physische Gesundheit. Schon kleine Verbesserungen hier können einen großen Einfluss auf das Whoop Age haben.
  2. Gesamtschlafstunden: Die Menge des Schlafs, die der Körper zur Erholung und Reparatur benötigt. Es ist nicht nur wichtig, genug zu schlafen, sondern auch die Qualität des Schlafs. Übermäßig langer Schlaf (z.B. über 9 Stunden) kann ein Indikator für andere zugrunde liegende Gesundheitsprobleme sein, was sich negativ auf das Whoop Age auswirken kann. Hoan’s S-Tier-Bewertung für Bryan Johnsons Schlafprotokoll, das auf 8+ Stunden Schlaf abzielt, unterstreicht die wissenschaftlich belegte Bedeutung für Gehirn, Herz und Muskeln. Studien belegen, dass gesunder Schlaf auf Konsistenz (gleiche Bett- und Aufwachzeit), Effizienz (tatsächlich schlafen, nicht nur im Bett liegen) und ausreichend Schlafzeit (mindestens 8 Stunden) sowie die Abwesenheit von Störungen beruht – alles Faktoren, die Whoop detailliert misst und im neuen Sleep Score abbildet.
  3. Zeit in Herzfrequenzzonen 1-3: Moderates körperliches Training, das die Herzgesundheit unterstützt, ohne den Körper zu überfordern.
  4. Zeit in Herzfrequenzzonen 4-5: Hochintensives Training, das die maximale Kapazität des Herz-Kreislauf-Systems herausfordert und entscheidend für die Steigerung der VO₂max und der Ausdauerfähigkeit ist. Wenn diese Zonen nicht regelmäßig trainiert werden, sinkt die maximale Leistungsfähigkeit des Herzens, was sich negativ auf die Gesundheitsspanne auswirkt.
  5. Zeit im Krafttraining: Muskelmasse ist ein wichtiger Schutzfaktor. Nach dem 30. Lebensjahr verliert man ohne gezieltes Training etwa 1 % Muskelmasse pro Jahr. Dies beeinträchtigt den Stoffwechsel, die Kalorienverbrennung und die Polsterung bei Stürzen. Die Whoop App erkennt Aktivitäten wie Krafttraining, Gewichtheben, Pilates und Yoga, die zur Erhöhung der Muskelmasse beitragen. Hoan’s Kritik an Bryan Johnsons niedrigem Proteinkonsum, der zu Muskelschwund führte, untermauert die Bedeutung dieses Biomarkers für die Gesundheitsspanne.
  6. Tägliche Schritte: Ein Indikator für allgemeine Bewegung und Aktivität außerhalb des strukturierten Trainings. Studien zeigen eine starke Korrelation zwischen Bewegung und geringerer Gesamtmortalität. Schon kleine Änderungen im Alltag, wie Treppensteigen oder ein Stehschreibtisch, können die Schrittzahl positiv beeinflussen.
  7. VO₂max: Die maximale Sauerstoffmenge, die der Körper während intensiver Übung aufnehmen kann. Dies gilt als Goldstandard für kardiovaskuläre Fitness und ist einer der stärksten Prädiktoren für Langlebigkeit. Mein VO₂max hat einen enormen Einfluss auf mein Whoop Age.
  8. Ruheherzfrequenz (RHR): Zeigt an, wie effizient das Herz in Ruhe arbeitet. Eine niedrigere Ruheherzfrequenz ist ein Marker für ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Whoop kann hier frühzeitig auf Veränderungen hinweisen, lange bevor sie klinisch relevant werden. Bryan Johnson und Mike Israel betonen die RHR als den “wichtigsten Biomarker” überhaupt, der die Summe aller Verhaltensweisen und den Zustand des autonomen Nervensystems abbildet. Wenn ich spät esse, Alkohol trinke, gestresst bin oder “Doom-Scrolling” betreibe, steigt meine RHR – und meine Schlafqualität leidet. Umgekehrt ist eine niedrige RHR mit hoher Schlafqualität, mehr Willenskraft und besserer Trainingsbereitschaft verbunden. Studien zeigen eine direkte Korrelation: Eine Erhöhung der RHR um 10 Schläge pro Minute über 60 bpm ist mit einem um etwa 10 % erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, während eine RHR unter 60 bpm mit geringstem Sterblichkeitsrisiko einhergeht. Hoan’s persönliche Erfolgsgeschichte, seine Ruheherzfrequenz von den 60ern auf 37 zu senken, illustriert das Potenzial dieser Metrik und wie Whoop dabei hilft, diesen entscheidenden Wert zu optimieren. Das Ziel sollte eine RHR unter 65 bpm sein, idealerweise in den niedrigen 50ern, wobei Frauen im Durchschnitt etwa 2 bpm höher liegen als Männer. Konsistenz in den Gewohnheiten hilft ebenfalls, die RHR zu senken.
  9. Magere Körpermasse (Lean Body Mass): Misst den Anteil der Muskeln im Verhältnis zum Fett. Eine höhere Muskelmasse ist schützend und reduziert das Risiko für Krankheiten. Diese Daten können manuell oder über integrierte smarte Waagen eingegeben werden. Dies ist die einzige Metrik, die nicht völlig passiv erfasst wird.

Jede dieser Metriken hat einen spezifischen Einfluss auf das Whoop Age: Werte im „grünen Bereich“ reduzieren das Alter, „graue“ Werte sind neutral, und „orangefarbene“ Werte erhöhen das Alter. Das System ist darauf ausgelegt, leicht verständliche und umsetzbare Empfehlungen zu geben.

Die “Pace of Aging” wird wöchentlich aktualisiert und spiegelt wider, wie sich das Whoop Age aufgrund der Gewohnheiten der letzten 30 Tage verändert. Eine Skala von -1x bis 3x zeigt an, ob man sich “verjüngt” (-1x), das Altern “gestoppt” (0x) hat, im “Gleichschritt” mit dem chronologischen Alter ist (1x) oder “Schneller altert” (>1x). Die visuelle Darstellung als “leuchtende Amöbe” auf der Healthspan-Seite gibt sofortiges Feedback: Grün und rund bedeutet jünger, orange und zerklüftet bedeutet älter. Die Formel hinter dieser Zahl bleibt ein Betriebsgeheimnis, doch die Möglichkeit, mein physiologisches Alter zu beeinflussen, ist ein enormes Motivationsinstrument. Ich würde mir hier eine noch intuitivere Darstellung im App-Interface wünschen, um die Komplexität der neun Biomarker auch für Laien leichter verständlich zu machen.

Heart Screener mit EKG

Die EKG-Funktion, exklusiv für die Whoop MG-Version, ist ein großer Schritt in Richtung medizinischer Relevanz. Sie ermöglicht es Nutzern ab 22 Jahren, durch Platzieren von Daumen und Zeigefinger auf den leitfähigen EKG-Einkerbungen des Verschlusses der Whoop MG in Sekundenschnelle ein medizinisches 1-Kanal-EKG aufzunehmen. Dies ist besonders relevant, da unregelmäßige Herzrhythmen wie Vorhofflimmern (AFib) oft asymptomatisch sind, aber das Schlaganfallrisiko erheblich erhöhen können (bis zu fünfmal). Das EKG erkennt normalen Sinusrhythmus, Vorhofflimmern sowie niedrige oder hohe Herzfrequenz (Bradykardie/Tachykardie). Wie Whoop-CEO Will Ahmed selbst betont, ist die Fähigkeit, AFib frühzeitig zu erkennen, entscheidend, da es oft unbemerkt bleibt und selbst bei fitten Ausdauersportlern auftreten kann.

Als jemand, der selbst mit AFib zu tun hatte, finde ich es erstaunlich, dass ich jetzt mein EKG zu Hause mit meinem Whoop aufnehmen kann, anstatt einen Arzt aufsuchen zu müssen. Die Ergebnisse können als PDF an einen Arzt weitergeleitet werden, was die präventive Gesundheitsüberwachung erheblich vereinfacht. Die Funktion ist nicht für Nutzer mit bekannten Herzrhythmusstörungen (außer AFib) oder Herzschrittmachern geeignet. Die regionale Verfügbarkeit variiert: In der EU ist EKG-Screening und Hintergrund-Screening für AFib möglich, in den USA gibt es eine FDA-Zulassung für die EKG-Funktion.

Eine Apple Watch, die bereits ab knapp 350 USD erhältlich ist, bietet EKG-Funktionen ohne Abo. Bei Whoop zahle ich rund 359 USD jährlich für die LIFE-Mitgliedschaft, um diese grundlegende Herzgesundheitsfunktion nutzen zu können.

Blutdruckmessung (Beta)

Die Blutdruckmessung, ebenfalls nur in der Whoop MG-Version verfügbar, liefert geschätzte systolische und diastolische Werte, die per PPG-Sensor ermittelt werden. Whoop hat hier über dreieinhalb Jahre hinweg Zehntausende von Messungen in seinen Whoop Labs gesammelt, um diesen neuartigen Blutdruckalgorithmus zu entwickeln, der auf einer zum Patent angemeldeten Technologie basiert. Diese Funktion ist nicht für schwangere Frauen oder Personen mit Blutdruckmedikation geeignet und dient ausschließlich dem Wohlbefinden, nicht der medizinischen Diagnose. Sie bietet Einblicke, wie Blutdruck das tägliche Leben und die Schlafqualität beeinflusst. Whoop betont, dass diese Funktion dazu beitragen soll, ein “ganzheitliches Gesundheitsbetriebssystem” zu schaffen, das alle relevanten Daten an einem Ort zusammenführt.

Die Messung erfolgt täglich nach dem Aufwachen und liefert risikobasierte Blutdruckwerte. Ich sehe dabei nur Trendpfeile („höher“, „niedriger“) – keine exakten mmHg-Werte. Für eine optimale Genauigkeit ist eine einmalige Kalibrierung mit einer Blutdruckmanschette erforderlich.

Die Blutdruckmessung ist ein vielversprechendes Feature, aber die Beta-Phase und die Einschränkungen lassen Zweifel an der Zuverlässigkeit aufkommen. Für den Preis der LIFE-Mitgliedschaft erwarte ich eine ausgereiftere Implementierung. Ich verlasse mich weiterhin auf meine Home-Manschette für präzise Messungen und nutze Whoop eher als Frühwarnsystem. Nutzer sollten die Ergebnisse mit Vorsicht interpretieren und sich nicht ausschließlich auf diese verlassen.

Hormonelle Einblicke

Die hormonellen Einblicke richten sich an Frauen und verfolgen den Menstruationszyklus, um zu zeigen, wie hormonelle Schwankungen Schlaf, Erholung und Belastung beeinflussen. Nutzerinnen können Verhaltensweisen wie Stillen oder nächtliches Füttern protokollieren und erhalten personalisierte Empfehlungen. Die Funktion nutzt Metriken wie HRV und Hauttemperatur, um Perioden vorherzusagen, ist jedoch nicht für Verhütung oder Fruchtbarkeitsplanung geeignet. Diese Funktion ist ein wichtiger Schritt, um Frauen in der Sport- und Gesundheitsforschung besser zu repräsentieren. Die personalisierten Empfehlungen sind nützlich, aber die Einschränkung, dass sie nicht für medizinische Zwecke genutzt werden kann, sollte klarer hervorgehoben werden, um falsche Erwartungen zu vermeiden. Whoop hat hier bewusst investiert, da nur 3 % der medizinischen Forschung Frauen spezifisch adressieren, was zu großen Lücken in der Gesundheitsversorgung führt.

Weitere bemerkenswerte Funktionen

  • Echtzeit-Stressüberwachung: Verfügbar in der PEAK- und LIFE-Stufe, hilft sie, Stressoren zu identifizieren und bietet Atemtechniken zur Entspannung.
  • VO₂max und Herzfrequenzzonen: Verbesserte Messungen für Fitness-Enthusiasten, die ihre Leistung optimieren möchten.
  • Advanced Labs (demnächst): Ermöglicht Bluttests über die App, um weitere Gesundheitsdaten zu integrieren. Ich bin gespannt, ob ich meine bisherigen Bluttests importieren kann. Dies passt perfekt zu Bryan Johnsons Ansatz, Hunderte von Biomarkern zu messen, und ermöglicht es Whoop-Nutzern, ein umfassenderes Bild ihrer Gesundheit zu erhalten, unterstützt durch klinische Überprüfungen und personalisierte Coaching-Pläne.

App-Update und Benutzererlebnis

Das große Redesign der App kam ein paar Tage vor dem Hardware-Launch, daher fühlte sich die 5.0-Kopplung fast nahtlos an. Die neue Startseite zeigt die wichtigsten Scores (Strain, Recovery, Sleep) komprimiert, während tiefergehende Analysen in Tabs rutschen. Das Interface ist klarer, schneller und stürzt seltener ab – schön!

Die berüchtigte AI-Coach-Funktion ist schon seit Monaten live, deshalb zähle ich sie nicht als 5.0-Highlight. Trotzdem interagiere ich täglich mit dem Coach, um Trainings- und Schlaftipps abzuholen. Neu ist vor allem die Healthspan-Sektion mit WHOOP Age und Pace of Aging. Sie spricht den Biohacker in mir an, auch wenn die Formel hinter der Zahl ein Betriebsgeheimnis bleibt. Es ist wichtig, Healthspan nicht als medizinisches Urteil misszuverstehen. Der Ansatz von Bryan Johnson, “Lebenssysteme” aufzubauen, um bessere Entscheidungen zu treffen und seine Gesundheit kontinuierlich anzupassen, findet in Whoops datengestütztem Coaching eine ideale Entsprechung.

Kritik am Strength Trainer und Logbuch

Trotz der allgemeinen Verbesserungen sehe ich weiterhin Schwächen im Detail. Der Strength Trainer, obwohl ein starkes Feature zur Messung der muskulären Belastung, ist in der manuellen Eingabe unfassbar mühsam. Es fehlen grundlegende Funktionen wie Vorschaubilder oder Erklärvideos bei bestimmten Übungen, eine sinnvolle Sortierung nach Muskelgruppen und eine Suchfunktion. Das Gleiche gilt für das Logbuch: Ich kann keine eigenen Gewohnheiten hinzufügen, es gibt keine Suchfunktion für Protokolleinträge, und die App fragt standardmäßig erst am nächsten Morgen danach, was das Ausfüllen mühsam macht. Eine proaktive Abfrage (“Hast du gerade Kaffee getrunken?”) wäre hier viel intuitiver. Ein weiterer Punkt, der mich stört, ist die Interaktion mit dem AI Coach. Man kann leider nicht mit ihm sprechen, sondern muss alles mühsam ins Smartphone tippen. Das nimmt der “Coach”-Erfahrung viel von der Spontanität und Effizienz.

Offline-Funktionalität und Smartwatch-Integration

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist, dass die Whoop-App nach wie vor nicht offline funktioniert. Zwar gehen die Daten nicht verloren, aber ich kann sie offline nicht einsehen, was unterwegs ärgerlich ist. Auch eine dedizierte Apple Watch App fehlt, obwohl der Vibrationsmotor des Whoop für die Weckfunktion genutzt wird. Warum kann er nicht für Benachrichtigungen (z.B. Herzfrequenzzonen beim Joggen, Satz-Ende im Gym) verwendet werden? Zudem ist das Problem mit wechselnden Zeitzonen (die “Jetlag-Strafe”) immer noch spürbar.

Schlaf- und Erholungsanalyse

Whoop war immer eine Schlaf-Autorität. Version 5.0 verfeinert den Schlaf-Score: Er berücksichtigt neu Tiefschlaf-Anteil, Kontinuität und Pulsvariabilität. Ich merke, dass ein 7-Stunden-Block mit vielen Aufwachern nun deutlich schlechter bewertet wird als früher. Meine neuen Algorithmen geben mir öfter „gelb“ statt „grün“, fühlen sich aber realistischer an. Wer neurotisch ist, könnte sich von zu vielen roten Tagen triggern lassen – Daten-Frieden ist auch wichtig.

Zusätzlich werden hormonelle Phasen (Zyklus, Perimenopause) besser eingebunden; ich als Mann sehe davon wenig, aber es zeigt, wie granular Whoop denkt.

Die Recovery-Prozentzahl basiert weiterhin auf HRV und Ruhepuls, dazu Haut-Temperatur und Atemfrequenz. Bei Fieberwarnungen lag Whoop bei mir schon öfter goldrichtig. Die beeindruckende Fähigkeit von Whoop, meine Herzfrequenzvariabilität (HRV) von den 50ern auf nahezu 200 zu steigern (im Vergleich zu Bryan Johnsons Sohn Talmadge), und meine Ruheherzfrequenz von den 60ern auf 37 zu senken, ist ein direktes Resultat der durch Whoop ermöglichten Erkenntnisse und meiner darauf basierenden Verhaltensänderungen. Hoan’s Beobachtung, dass HRV durch Zonen 2 und Ausdauertraining, Atemarbeit, Stressreduktion (Vermeidung entzündlicher Lebensmittel, Omega-3s, Kurkuma, Magnesium) und die Aktivierung des Parasympathikus beeinflusst wird, zeigt die umfassende Wirkung, die Whoop über seine Messungen abbilden kann.

Ein wichtiges, von Whoop publiziertes Schlaf-Protokoll, das sich auch in Bryan Johnsons und meinen eigenen Erfahrungen widerspiegelt, ist der Einfluss von Training kurz vor dem Schlafengehen. Eine Whoop-Studie mit 4,3 Millionen Schlaf-Nächten von 15.000 Mitgliedern bestätigte, dass anstrengende Abend-Workouts den Schlaf verzögern, die Schlafdauer verkürzen und die Schlafqualität reduzieren. Erhöhte nächtliche Herzfrequenz und verringerte Herzfrequenzvariabilität wurden nach hochintensiven Training am Abend beobachtet. Workouts, die mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen endeten, zeigten hingegen keinen negativen Einfluss auf den Schlaf. Die Studie zeigte sogar, dass höchste Intensität zwei Stunden vor dem Schlafengehen die Ruheherzfrequenz um 3,9 Schläge pro Minute erhöhte (6,8 %) und die HRV um 32,6 % sank. Dies unterstreicht die Wichtigkeit des Trainings-Timings: Intensive Einheiten sollten idealerweise sechs oder mehr Stunden vor dem Schlafengehen abgeschlossen sein, während leichte Aktivitäten wie Yoga oder Spaziergänge bis zwei Stunden vor dem Schlaf akzeptabel sind.

Training- und Performance-Tracking

Strain reloaded

Whoop unterscheidet nun zwischen Cardio-Strain und Muscular Strain. Beim Bankdrücken zählt das Band Wiederholungen, kombiniert sie mit Herzarbeit und errechnet eine umfassende Belastungszahl. Für mich als Kraftsport-Fan ein Segen – endlich fühlt sich ein intensives Gym-Workout nicht mehr an wie „Rest-Day“ in den Whoop-Charts.

Herzfrequenz-Zonen und VO₂max

Intervall-laufen mit 5.0 zeigt im Nachgang eine schöne Zonen-Aufschlüsselung. VO₂max wird jetzt geschätzt – mein Wert liegt knapp unter dem meiner Garmin-Messung, immerhin konsistent. Die Kritik an Bryan Johnsons täglichem, sich wiederholendem Training und dem Fehlen explosiver Arbeit zeigt, wie Whoop mit seinen differenzierten Strain-Analysen und der VO₂max-Messung zu einem optimierten und sicheren Trainingsansatz beitragen kann. Die Whoop-Daten können aufdecken, ob das Training wirklich alle Aspekte abdeckt und die Körperanpassung weiterhin stimuliert wird, anstatt in einem Plateau zu verharren.

Mein Training-Urteil: Whoop bleibt Analyzer, nicht Live-Display. Ich lasse daher meine GPS-Uhr an, Whoop läuft nur als High-Frequency-Logger mit. Wer eine All-in-One-Lösung will, wird hier enttäuscht. Dennoch ist die Möglichkeit, meine Belastung präzise zu messen und zu sehen, wie sich mein Training auf meine Erholung auswirkt, unschätzbar. Die Erkenntnis, dass intensive Übungen kurz vor dem Schlaf die Schlafqualität drastisch senken können (eine Erkenntnis, die auch Bryan Johnson befolgt und die Hoan als A-Tier-Protokoll bewertet), hat mein Abendtraining grundlegend verändert.

Vergleich mit Vorgängern und Konkurrenten

Verbesserungen gegenüber Whoop 4.0

Im Vergleich zum Whoop 4.0 bietet der 5.0 eine längere Akkulaufzeit, eine kleinere Bauweise und neue Funktionen wie EKG und Blutdruckmessung. Die Software wurde mit einem neuem Interface, verbessertem Sleep Score und zusätzlichen Metriken wie Healthspan aufgewertet. Während der Whoop 4.0 bereits für seine Genauigkeit bei HRV und Schlaftracking bekannt war, setzt der 5.0 neue Maßstäbe in der präventiven Gesundheitsüberwachung.

Gegenüberstellung mit Konkurrenten

Im Vergleich zu Fitbit, Apple Watch oder Oura Ring hebt sich der Whoop 5.0 durch seinen Fokus auf Erholung und Belastungsmanagement ab. Während Apple Watch und Fitbit detaillierte Laufstatistiken oder GPS bieten, konzentriert sich Whoop auf ganzheitliche Gesundheitsdaten. Der Oura Ring bietet ähnliche Funktionen wie das kardiovaskuläre Alter, aber Whoops Healthspan ist umfassender durch die Analyse von neun Biomarkern. Dennoch könnten die Abonnement-Kosten und das Fehlen eines Bildschirms für einige Nutzer ein Nachteil sein.

Der Whoop 5.0 ist einzigartig in seiner Nische, aber die Konkurrenz bietet oft mehr Vielseitigkeit, z.B. durch integriertes GPS oder Smartwatch-Funktionen. Für Nutzer, die tiefgehende Analysen suchen, ist Whoop unschlagbar, aber die Abhängigkeit von einem Abonnement könnte abschreckend wirken. Eine Apple Watch, die bereits ab knapp 350 USD erhältlich ist, bietet EKG-Funktionen ohne Abo. Bei Whoop zahle ich rund 359 USD jährlich für die LIFE-Mitgliedschaft, um diese grundlegende Herzgesundheitsfunktion nutzen zu können.

Mittlerweile gibt es jedoch ernstzunehmende Konkurrenz auf dem Markt, die eine Alternative zu Whoop darstellen könnte, und das oft ohne das Abo-Modell, das viele abschreckt. Besonders hervorzuheben sind hier Amazfit und Polar.

Amazfit Active 2 und Amazfit T-Rex 3: Amazfit hat mit Geräten wie der Active 2 und der T-Rex 3 bewiesen, dass sie leistungsfähige Smartwatches zu einem deutlich günstigeren Preis (die Active 2 kostet nur 99 USD) anbieten können. Rob von The Quantified Scientist hat die Amazfit Active 2 ausführlich getestet. Er stellte fest, dass die Herzfrequenzmessung im Indoor-Cycling zwar “okay” war (Korrelation 0.91), aber beim Laufen draußen und besonders beim Outdoor-Cycling deutlich abfiel (Korrelation 0.81 bzw. 0.75). Dies deutet darauf hin, dass sie bei hochintensiven und bewegungsreichen Aktivitäten weniger genau sein kann. Für das Schlaftracking schnitt die Amazfit Active 2 im Vergleich zu Top-Geräten wie dem Oura Ring oder Apple Watch eher schlecht ab, insbesondere beim REM-Schlaf (nur 34 % Übereinstimmung mit dem Referenzgerät). GPS-Tracking wurde als “ziemlich gut” bewertet. Das Hauptargument für Amazfit ist der Preis und das Fehlen eines obligatorischen Abos, was für viele Nutzer ein entscheidender Vorteil ist. Allerdings scheinen die Daten der Influencer auf eine geringere Genauigkeit in Schlüsselbereichen im Vergleich zu Whoop hinzudeuten.

Polar “Whoop-Style” Band (Polar Verity Sense / OH1 Plus Technologie): Polar, bekannt für seine hochpräzisen Herzfrequenz-Brustgurte, plant ein screenloses Gesundheits- und Aktivitäts-Tracking-Band, das stark an das Whoop-Konzept erinnert. Der größte Vorteil hierbei ist, dass kein Abonnement erforderlich sein wird. Wenn dieses Band auf der bewährten Polar Precision Prime Technologie basiert (ähnlich der in ihren optischen Herzfrequenzsensoren wie dem Verity Sense und OH1 Plus), könnte es eine sehr genaue Herzfrequenzmessung bieten. Rob von The Quantified Scientist nutzt Polar-Sensoren oft als Referenzgeräte in seinen Tests, was für deren Genauigkeit spricht. Es wird erwartet, dass das Band Schlaf- und Aktivitäts-Tracking sowie möglicherweise HRV und Hauttemperatur trackt. Polar könnte hier eine attraktive Option für diejenigen sein, die die Datenqualität von Whoop schätzen, aber das Abonnementmodell ablehnen. Die Herausforderung für Polar wird sein, ob ihre Algorithmen für die Interpretation der Daten und die Darstellung der Erholung mit Whoop mithalten können, auch wenn die reinen Sensordaten sehr gut sind.

Genauigkeit der Sensoren

Die Genauigkeit der Whoop-Sensoren ist ein entscheidender Faktor, und meine Tests sowie die des Quantified Scientist zeigen ein differenziertes Bild.

  • Herzfrequenzgenauigkeit: Whoop ist bekannt für seine kontinuierliche 24/7-Messung, was potenziell genauere Daten liefert als Geräte, die seltener messen. Allerdings gibt es auch hier Grenzen. Rob von The Quantified Scientist hat in seinen Tests mit dem Whoop 4.0, 5.0 und MG festgestellt, dass die Genauigkeit je nach Trageposition und Aktivität variiert. Am Bizeps getragen liefert Whoop oft sehr gute Ergebnisse, die nahe an Referenzgeräten wie dem Polar H10 Brustgurt liegen. Für Indoor-Cycling und Laufen waren die Werte am Bizeps fast perfekt. Am Handgelenk sind die Ergebnisse, besonders bei hochintensiven Aktivitäten wie Outdoor-Cycling oder Gewichtheben, nicht immer optimal. Hier kann es zu Abweichungen und dem “Lock-in” auf die Trittfrequenz kommen, was die Herzfrequenzmessung ungenau macht. Die Apple Watch, insbesondere die neueren Modelle wie die Series 10, zeigt im Workout-Modus eine sehr hohe Herzfrequenzgenauigkeit. Allerdings ist die Apple Watch nicht auf kontinuierliche 24/7-Messungen wie Whoop ausgelegt, was ihre Batterie belasten würde. Der Quantified Scientist bestätigt, dass die Apple Watch im Allgemeinen sehr akkurat ist, wenn sie misst, aber eben nicht so durchgehend wie Whoop. Bei Gewichtheben haben viele Wearables, auch Whoop, Schwierigkeiten, da die Spannung am Handgelenk die Blutzirkulation und damit die optische Messung beeinträchtigen kann.
  • Schlaf-Tracking: Auch hier zeigt Whoop eine hohe Detailtiefe, indem es Schlafphasen (Leicht-, Tief-, REM-Schlaf) sowie Faktoren wie Schlafschuld und -konsistenz berücksichtigt. Mein Eindruck ist, dass die Schlafdaten von Whoop meine tatsächlichen Schlafgefühle sehr gut widerspiegeln, auch wenn sie stärker schwanken als bei anderen Trackern. Der Quantified Scientist stellte fest, dass Whoop beim Schlaf-Tracking in der “zweiten Liga” der besten Geräte rangiert, zusammen mit Fitbit/Google Pixel Watch. Während es gute Gesamtergebnisse liefert, gibt es noch präzisere Geräte wie den Oura Ring oder spezielle EEG-Geräte (z.B. ZMax EEG, 8Sleep Pod), die als Goldstandard gelten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Whoop bei der Datenerfassung zwar sehr gut ist, insbesondere wenn es am Bizeps getragen wird und bei den Metriken, die es in den Vordergrund stellt (Erholung, Schlaf). Die Apple Watch ist im Vergleich flexibler und in ihren Workout-Messungen sehr zuverlässig, hat aber einen anderen Fokus. Die neuen Alternativen wie Amazfit und Polar bieten eine kostengünstige, abofreie Option, müssen aber noch beweisen, dass sie mit der Genauigkeit und Algorithmus-Tiefe von Whoop mithalten können.

Datenschutz und Sicherheitsaspekte

Da der Whoop 5.0 sensible Gesundheitsdaten wie EKG, Blutdruck und HRV erfasst, ist Datenschutz ein kritischer Punkt. Whoop betont, dass es keine Mitgliederdaten verkauft und Einnahmen ausschließlich aus Abos generiert – das Modell klingt solide. Allerdings wandern Daten in die Cloud, inklusive EKG-PDFs. Positiv ist der Account-Schutz mit 2-Faktor-Authentifizierung und die Möglichkeit zum Daten-Export (CSV) auf Anfrage.

Kritischer sehe ich, dass für KI-Funktionen anonymisierte Daten an Partner-Server gehen. Whoop erklärt dies offen, doch es bleibt ein Vertrauensthema. Angesichts der Kontroversen um Biohacker wie Bryan Johnson, die in der Vergangenheit kritisiert wurden, weil sie nicht alle Gesundheitsdaten transparent geteilt haben, ist Whoops Offenheit in dieser Hinsicht wichtig, aber die Nutzer müssen wachsam bleiben. Meine Empfehlung: Solange Whoop sauber verschlüsselt und keine Pannen passieren, bin ich dabei. Aber ich setze auf ein starkes Passwort und prüfe regelmäßig, welche Dritt-Integrationen aktiv sind.

Kritische Betrachtung und Ausblick

Ich sehe drei offene Baustellen für Whoop:

  1. Upgrade-Politik: Früher erhielten Bestandskunden ein neues Band nach sechs Monaten, jetzt kostet es. Whoop kommunizierte das schlecht und verärgerte viele.
  2. Mess-Transparenz: Bei Blutdruck und VO₂max wäre ein Whitepaper zur Genauigkeit wünschenswert; nur zu sagen „Beta“ reicht nicht.
  3. Barrierefreiheit: Ohne Display bleibt Whoop für Seh- oder Hörbeeinträchtigte schwer nutzbar. Eine Sprachausgabe-Option könnte hier helfen.

Auf der Haben-Seite: 14 Tage Akku, kleines Gehäuse und ein Ökosystem, das sich vom reinen Fitness-Tracker hin zum Langzeit-Gesundheits-Chronisten entwickelt. Wenn Whoop die Kritik anhört und Preise fair hält, sehe ich eine goldene Zukunft – anderenfalls wandern Nutzer zu Marken, die mehr bieten oder weniger Kosten.

Meine persönliche Hoffnung: Whoop hat das Potenzial, ein „Gesundheit-Airbag“ für alle zu sein – wenn sie es schaffen, den Preis zu demokratisieren. Gesundheit darf kein Preisschild von 359 USD tragen.

Letzte Worte

Der Whoop 5.0 ist ein beeindruckender Fortschritt in der Welt der Fitness-Tracker, der durch seine fortschrittlichen Funktionen, verbesserte Hardware und flexible Abonnement-Optionen besticht. Die Einführung von Healthspan, EKG und Blutdruckmessung macht ihn zu einem wertvollen Werkzeug für die präventive Gesundheitsüberwachung, während die hormonellen Einblicke Frauen gezielt unterstützen. Dennoch trüben die Kontroverse um die Upgrade-Politik und die hohen Kosten der Premium-Mitgliedschaft das Bild.

Für mich persönlich ist Whoop ein unschätzbares Werkzeug geworden, um meinen Körper besser zu verstehen und meine Gesundheit proaktiv zu steuern. Die detaillierten Einblicke in Erholung, Schlaf und Belastung, gepaart mit der neuen Healthspan-Funktion, bieten einen Mehrwert, den ich bei anderen Geräten bisher nicht gefunden habe. Ich bleibe bei Whoop, weil die Datenqualität aus meiner Sicht unerreicht ist – und weil ich als Security-Guy transparent sehe, wohin meine Daten fließen.

Die Herausforderung für Whoop wird es sein, die Kommunikation mit seiner Community zu verbessern und die Erwartungen an zukünftige Upgrades klar zu definieren, um das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.

Ich bleibe aktuell noch bei Whoop, weil die Datenqualität und das Feedback der App aus meiner Sicht unerreicht ist. Trotzdem hoffe ich, dass Whoop das EKG nicht mehr als Luxus verkauft. Ich glaube, dass andere Hersteller den Trend zum Fitnessband ohne Display ebenfalls erkannt haben und zukünftig ähnliche Funktionen auch ohne monatliches Abo anbieten werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil, da man nicht an das gesamte Ökosystem eines Herstellers gebunden ist, wie es beispielsweise bei Google oder Apple der Fall ist. Man kann ein solches Device viel schneller durch ein Produkt eines anderen Herstellers austauschen, falls Whoop nicht am Ball bleibt und weiterhin innovative Funktionen liefert.

Bleibt gesund, achtet auf euch – und vergesst beim Training nie: “Schmerz ist vorübergehend, Ruhm ist für immer.”

Euer Joe

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